ENCOD BULLETIN ZUR DROGENPOLITIK IN EUROPA
APRIL 2015
Auf dem Pfad von Sigmund Freud von Wien nach New York
Zu der 58. Sitzung der Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen in Wien hat eine kleine Gruppe von Encodaktivisten gute Arbeit verrichtet. Sie protestierten gegen die Tötungen in Indonesien wegen Drogen, organisierten zwei internationale Begleitveranstaltungen mit Patienten und Aktivisten der westlichen Hemisphäre und versuchten sich mit anderen Gruppen, die für eine echte Änderung in der globalen Drogenpolitik einstehen, zu vernetzen.
Wir könnten uns etwas frustriert fühlen, da viele Dinge noch nicht erreicht sind. Aber eine gute Sache bei den Basisorganisationen ist der Fakt, dass eine einzige Person zugleich eine intellektuelle, militante und freundliche Person zur gleichen Zeit sein kann. Dieser Wille zum Genuss ist die echte Quelle der Energie für politische Bewegungen, insbesondere wenn sich Politik und das tägliche Leben überschneiden. Es ist auch eine starke Komination, da der “Krieg gegen die Drogen” einen Krieg gegen fast jede Person ist.
Wir könnten uns etwas nervös fühlen, wegen der begrenzten Kräfte, die sich in dem Kampf engagiert haben, das gesamte Werk von schlechter Drogenpolitk, welches auf der Agenda des UNGASS Treffens in New York steht und welche der Weltbevölkerung aufgezwungen wird, zu beenden.
Sigmund Freund schrieb “Die Zukunft einer Illusion” nach einem Gerichtsverfahren in Tennessee, bei dem ein Biologielehrer schuldig gesprochen wurde, Evolution zu lehren. “Die Amerikaner, die die Affenversuche in Dayton gemacht haben, sind die einzigen, die etwas konsistenz zeigen. Gwöhnlicherwiese geschehen unvermeidliche Veränderungen durch das Medium der Halbwahrheiten und Unaufrichtigkeit.” Dieser Hinweis ist tatsächlich Inspirierend wenn man sieht, dass das Weisse Haus seinen Kurs leicht geändert hat, indem sie die Doktin von Herrn William Brownfield übernommen, ehemaliger US Botschafter in einigen lateinamerikanischen Ländern. Brownfield hat die Quadratur des Kreises versucht durch die Angleichung der US-Konstitution zur Cannabisregulierung gegenüber den einzlenen Staaten innerhalb der Abkommen der Vereinten Nationen zur Suchtstoffpolitik. Als Fakt kann man sehen, dass die Obamaadministration zur Zeit versucht, die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zu überzeugen, dass es eine Mindestrichtlinie für die Verträge gäbe, nachedem die USA Dekaden versuchte, alle daran zu erinnern, dass es keine gäben sollte.
Aber Freund brachte einen weiteren interessanten Punkt über die Genese der Prohibition in Amerika:
“Es gibt gerade den Versuch, klar unter dem Einfluss des Matriachats, die Menschen von allen Stimulantien, allen Drogen und Semi-Luxuritäten zu entziehen, und sie durch die Furcht vor Gott zu ersetzen. Der Ausgang dieses Experiments ist ein weiteres Ding, über dass wir uns nicht Wundern können.”
Freund hat die Rolle der Frauen als kritischen Faktor für den Begin der Prohibition gesehen. Allerdings ist dieser Faktor auch sehr wichtig bei der Abschaffung der Prohibition.
Das gleiche passierte auf dem Treffen der Suchtstoffkommission (CND) bei einer Begleitveranstaltung der “Studenten für eine sensible Drogenpolitik”, welche aufzeigten wie die Drogenpolitik die Leben junger Menschen gefährde. “Beschütze die Jugend vor der Drogenpolitik” war der eloquente Titel dieser SSDP Kampagne. Eine Postkarte von der Transform Foundation wurde auf dem Treffen verteilt, welches eine junge Frau zeigte, die als “unbedachte Konsequenz” aufgrund der US-Anti-Rave Gesetze starb, mit der Aufschrift “Drogen illegal zu machen hat mich nicht beschützt. Ich wollte High werden. Ich wollte nicht sterben.”
Auch wenn das Gebäude der IAEA (der Internationalen Atomenergiebehörde) ein eher gruseliger Ort für die CND Veranstaltug in Wien war, waren wir mehrere Tage unterwegs um für einen etwas ausbalancierteren Ansatz zu werben, für geteilte Veranwortlichkeiten, die Rechte der Kinder und Frauen sowie den zahlreichen Anfragen für das Recht auf Zugang zu kontrollierten Substanzen für legitime Gründe.
Interessanterweise waren die meisten der Behauptungen ausserhalb jeglicher Realität. Zum Beispiel wird in den USA von der NIDA nur vier Kriegsveteranten erlaubt, medizinisches Cannabis zu erhalten, während in Italien die Armee Cannabis anbaut zu medizischen Zwekcen in einem Raum nicht größer als ein Badezimmer. Nicht zu vergessen, dass das Welt-Budget für die Kriminalisierung auf über 100 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt wird, eine Überdosis im Vergleich zu den lächerlichen Summen, die Global in die öffentliche Gesundheit fliessen.
Wir sahen paradoxe Szenen, wie eine Postkarte von solchen Reefer-Madness Leuten, die eine Art von dumm aussehenden Typen zeigt, die kluge Ansätze in Sachen Cannabis zeigen solle und die Aufforderung an das Publikum hat “im zu Helfen im Kampmf gegen die große neue Marihuanaindustrie”.
Aber in manchen Fällen hat die Angst vor Veränderungen einige freudianische Fehler innerhalb der höchsten Ränge der Vereinten Nationen verursacht. Dies war offenbar der Fall bei Herrn Lochan Naidoo, Präsident des Internationalen Drogenkontrollrates, der auf der Eröffnungssitzung sich pathetisch genötigt fühlte, die Partnerstaaten auf die totale Gefolgschaft der Einheitsübereinkommen über Betäubungsmittel einzuschwören. Lustigerweise hat Herr Naidoo gerade erst einen Verbesserungsvorschlag für die Einheitsübereinkommen von James Gierach von der Organisation “Strafverfolger gegen die Prohibition” (LEAP) erhalten. Herr Naidoos Ansprache hörte sich an, wie Äusserungen eines panischen Mannes der nur zum negativen fähig ist.
Auch wenn das System ganz klar auseinanderfällt sind die meisten Teilnehmer nicht so offen wie die LEAP mit der Aufforderung, die Abkommen zurückzunehmen. War es wegen dem Druck der USA auf die Länder, die vielleicht versuchen könnten, die Abkommen der Vereinten Nationen anzuzweifeln oder könnte es noch andere Überlegungen geben?
Es ist schwer, auf diese Frage zu Antworten.
Zum Beispiel erzählte mir LEAP Mitbegründer Howard “Cowboy” Woolridge, dass einige Leute es vorziehen, wie die deutsche Armee zu handeln, indem sie nicht die Maginotlinie angriffen, sondern in Belgien einflielen um im Anschluss Frankreich zu überfallen.
Es ist sehr seltsam, die kleinen Gruppen von Aktivisten oder Länder wie die Tschechische Republik mit der deutschen Armee des ersten Weltkrieges zu vergleichen. Das vor allem, da die Armee der Prohibitionisten und Fundamentalisten noch immer operiert und ausserdem keines dieser alternativen Subjekte vor hat, eine “passt für alle Lösung” mit Granaten oder Panzern durchzusetzen.
Die Debatte ist offen über den einen Hauptpunkt. Wird das UNGASS Treffen in New York mit einer Kompromisslösung enden, welche den Status Quo aufrecht erhalten wird mit dem Ausschluss der Drogenkonsumenten und der besorgten Bürgergesellschaft? Werden die Vereinten Nationen eine Lösung von “Oben herab” bevorzugen oder wird es eine echte Änderung geben, die wir bevorzugen? Wir sind gespannt, was passiert.
Von Enrico Fletzer
NEUES AUS DEM SEKRETARIAT
Normalerweise haben wir den Termin der Mitgliedervollversammlung für Juli in Frankreich festgelegt. Leider sind die Vorbereitungen für das Treffen noch nicht abgeschlossen. Wir werden hiermit das Treffen um drei Monate an das Ende vom September verlegen. Das genaue Datum und der Ort werden auf jeden Fall im April bekannt gegeben.
Das Sekretariat ist zur Zeit mit Beschäftigt, genug Gelder für das Budget dieses Jahres zu sammeln. Diese Bemühungen umfassen die bald kommenden Hanfmessen Vinagrow vom 30 April bis 2 Mai und Expocanamo am 16 und 17 Mai in Spanien.