Mach bei ENCODs Aufforderung an die Regierungen Europas mit, welche an der Sondersitzung zum Weltdrogenproblem auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNGASS) in New York am 19.-21. April 2016 teilnehmen werden.
Sende diesen Brief an Mitglieder des Parlamentes in deinem Land. Für die passenden Addressen schaue hier oder kontaktiere uns.
Werte/r (Name des Abgeordneten),
Wir schreiben Ihnen als Bürger (*), die über ein großes Problem besorgt sind, welches die Zukunft unseres Landes betrifft. Wir möchten Sie hiermit bitten, die Führung in einem Versuch zu übernehmen, das Problem zu lösen.
Das Problem heisst „Drogen“, oder besser gesagt, „Drogenpolitik“.
Vom 19. bis 21. April 2016 werden die Vereinten Nationen eine Sondersitzung der Vollversammlung zum Weltdrogenproblem in New York abhalten. Dies ist eine einzigartige Möglichkeit, sich die Drogenpolitik weltweit und ihre Auswirkungen genauer anzuschauen.
Nach einem halben Jahrhundert der Verbote wird die Produktion und Verteilung von sogenannten Drogen hauptsächlich von kriminellen Organisationen kontrolliert. Die Verbote haben einen kontraproduktiven, kostspieligen und oftmals korrupten Repressionsapparat erschaffen, mit vielen negativen Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit, Menschenrechte, Sicherheit, Demokratie, Umwelt und Ökonomie.
Seit etwa 100 Jahren ist es immer Strategie der US-Regierung gewesen, ein weltweites Verbot von Drogen zu etablieren; lange Zeit haben die europäischen Regierungen dieser Strategie widerstanden. Nun haben sich die Zeiten geändert. In den vergangenen Jahren haben die regionalen Behörden einiger US-Bundesstaaten, als auch die Regierung von Uruguay begonnen, die Produktion und Verteilung von Cannabis zu organisieren. Deren Erfahrung ist, dass gesetzliche Regulierung Vorteile bringt, nicht nur für die direkt involvierten Personen, sondern für die Gesellschaft als ganzes.
Wir möchten Sie auffordern, noch vor dem UNGASS Treffen eine öffentliche Anhörung über die sozialen, gesundheitlichen und ökonomischen Konsequenzen der Drogenpolitik auf unsere Gesellschaft durchzuführen. Eingeladen werden sollten die Zeugen, welche direkt betroffen sind: Konsumenten, Kleinsthersteller und ihre Familien; Personen, deren Leben durch das illegalie Umfeld des Drogenhandels ernsthaften Schaden nahm. Schließen Sie die Darstellungen der Richter, Doktoren, Strafverfolger, Gesundheits- und Gefängnisarbeiter, Forscher, Ökonomen und Menschen, ein welche Ihnen die echten Auswirkungen der öffentlichen Ausgaben für Drogen erklären können und wie dieses Geld besser genutzt werden könnte.
Nach dieser Anhörung möchten wir Sie auffordern, Empfehlungen zu formulieren, die unser Land auf dem UNGASS Treffen in New York vertreten soll. Es geht um die grundlegende Frage: Bieten die Einheitsübereinkommen zu Drogen von 1961, 1972 und 1988 einen nützlichen und legitimen Rahmen, um die Gesellschaft vor den Schäden durch Drogen zu beschützen?
Ohne eine öffentliche Vorstellung der Auswirkungen der gegenwärtigen Drogenpolitik auf unsere Gesellschaft, und natürlich die möglichen Vorteile einer Veränderung, werden sowohl Regierung als auch Parlament ihrer Aufgabe und Verantwortung nicht gerecht, die besten Ansätze für ein signifikantes Problem, das unsere Gesellschaft auf so viele Wege beeinflusst, zu identifizieren. In diesem Fall kann die Teilnahme unseres Landes am UNGASS Treffen nicht erst genommen werden.
Werden Sie unsere Anfrage ernst nehmen?
Bitte lassen Sie es uns wissen, indem Sie auf dieses Schreiben antworten.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
…(Name)..
P.S.