Aktionsaufruf zum Welt-Drogentag der Europäische Koalition für eine gerechte und effektive Drogenpolitik (ENCOD)
Am 26. Juni ist der sogenannte Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch. Zu diesem wird von den Vereinten Nationen seit 1987 aufgerufen, ein Tag der als Erinnerung an die Ziele der Mitgliedsstaaten steht, eine “drogenfreie Welt” zu erschaffen. Das Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC) wählt das Thema für den Internationalen Tag aus und startet Kampagnen um die Aufmerksamkeit auf das globale Drogenproblem zu lenken. “Gesundheit” ist das aktuelle Thema dieser Weltdrogenkampagne.
Aus unserer Sicht ist sendet die UNODC eine zweifelhafte Message (nur um nicht zu sagen: Scheinheilig). Auf der einen Seite mobilisiert es Personen um das zur Zeit laufende Drogenkontrollsystem zu unterstützen, welches nicht nur absolut fehlschlägt um Drogenkonsum zu verhindern, sondern auch unglaubliche Schäden verursacht. Auf der anderen Seite nötigt es junge Menschen, eine “gesunde” Wahl zu treffen.
Wir stimmen darin überein, dass nicht nur junge Menschen, sondern alle Menschen eine gesunde Wahl treffen sollen in ihrem Leben und wir denken auch, dass das aktuelle Drogenkontrollsystem einen dabei nicht unterstützt.
Durch die Kriminalisierung von manchen Drogen, die durch drei Abkommen der Vereinten Nationen zustande kamen, verbreitet das UN-System keinen gesunderen Ansatz zu dem Drogenproblem in ihren Mitgliedsstaaten. Es ist jetzt klar, dass die Kriminalisierung von Drogen eine der Hauptgründe ist für gesundheitliche und soziale Probleme die mit dem Drogengebrauch zusammenhängen. UNODC weiß davon und gibt es sogar im letzten Jahr teilweise zu, als der vorsitzende Direktor Antonio Maria Costa anfing, über die “unbeabsichtigten Konsequenzen” der Drogenverbote zu reden. Deswegen ist das gleiche System zu Verteidigen gerade zu kriminell Fahrlässig.
Das aktuelle System basiert auf Verboten, welche die Gesundheit und das Wohlergehen von Hunderten von Millionen Menschen verletzt und die Entwicklung von kreativen alternativen Lösungen verhindert, die Probleme im Zusammenhang mit Drogen lösen könnten. Erst damit können jetzt illegale Substanzen industriell, medizinisch und wir andere Zwecke genutzt werden, die der Menschheit nützlich sind.
In dieser Athmosphäre der Angst vor einer “Drogenbedrohung”, die von den Anti-Drogen Kampagnen der UNODC geschürt werden, werden sich die Mitgliedsstaaten sich für keine anderen Politik als dem “Krieg gegen die Drogen” aussprechen. Eine Mehrheit der Staaten versehen Drogenkonsum noch immer mit teilweise drakonischen und unproportionalen Strafen, wie der Todestrafe. Schadensminderung und freiwillige Behandlungsansätze bekommen weniger Unterstützung und tatsächlich, in vielen Ländern, die eine kreative Lösung für ihre Drogenprobleme nötig hätten, weniger Möglichkeiten.
Drogenkonsumenten sind oft schlechter Qualität und kontaminierten Drogen ausgesetzt, da in diesem System die Drogen ausschliesslich auf illegalen Wege angeboten werden. Konsumenten werden von den möglicherweise sinnvollen therapeutischen Möglichkeiten der Pflanzen und Substanzen ausgeschlossen (Morphium, Cannabis, MDMA, Kokablätter, usw.) die durch die internationalen Abkommen strikt kontrolliert werden oder denen keine medizinische Verwendung zugeschrieben wird. Die Verfolgung von Vergehen der Drogengesetze macht noch immer einen Großteil des “Drogen” Budgets aus, was viele Länder mit weniger als 30%, die in Prävention, Schadensminderung und Behandlung investiert werden, dastehen.
Ein “Gesunder Ansatz” bei Drogen ist inkompatibel mit dem aktuell laufenden UN-Drogenkontrollsystem. Wenn die Vereinten Nationen wirklich Gesundheit befürworten, müssten sie erstmal die gesunde Wahl für sich selbst treffen, was eine grundsätzliche Überarbeitung der internationalen Vereinbarungen ausmacht, um mehr Flexibilität für die Mitgliedsstaaten zu erhalten und letztendlich und für alle Male den “Krieg gegen die Drogen” zu beenden.
Lasst uns der UNODC helfen, am 26. Juni eine gesunde Wahl zu treffen. Schicke eine E-Mail an UNODC Chef Antonio Maria Costa und sag ihm, wie die Drogenverbote deine Gesundheit mehr verschlechtern als die Drogen selbst. Du kannst auch die UNODC Kampagnenseite auf Facebook dafür nutzen!