Pressemiitteilung von Österreichischer Hanfverband (ÖHV)
ÖHV-Kurzinfo zum Weltdrogentag: Hanf ist kein Suchtgift – Forderung nach Entkriminalisierung von Schmerzpatienten
Wien, 26. Juni 2013
Wien – Der Österreichische Hanfverband nimmt den heutigen Weltdrogentag der UN-Drogenorganisation UNODC zum Anlass für eine Begriffsbestimmung.
Psychoaktives Cannabis, oft mit dem Kunstbegriff Marihuana bezeichnet, ist laut dem wissenschaftlichen Beirat des ÖHV aus medizinischer Sicht nicht als Suchtgift zu werten.
„Cannabis kann schon deswegen kein Gift sein, weil der Mensch rund 750 Kilogramm auf einmal konsumieren müsste, um eine lethale Dosis zu sich zu nehmen“, sagte ÖHV-Präsident David Rosse.
Auch der leider oft von der Exekutive verwendete Begriff Suchtmittel trifft nicht zu. Das laut dem österreichischen Suchtmittelgesetz (SMG) so bezeichnete Cannabis kann nicht zu einer physischen Abhängigkeit führen: Der Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) lagert sich nach dem Konsum in den Fettzellen des menschlichen Organismus ein. Der darauffolgende langsame Abbau verunmöglicht Entzugserscheinungen. Das bei synthetischen Psychopharmaka oft notwendige mehrmonatige „Ausschleichen“ erledigt der mit Cannabinoid-Rezeptoren ausgestattete menschliche Körper somit quasi von selbst.
Natürliches Cannabis hat in 6.000 Jahren dokumentierter medizinischer Anwendung nicht zu einem einzigen Todesfall geführt.
Die Erfahrungen von über 3 Millionen Patienten in 19 US-Bundesstaaten seit mittlerweile 18 Jahren haben ebenso nicht eine einzige gefährliche Reaktion des menschlichen Körpers ergeben.
Forderung nach Entkriminalisierung von Schmerzpatienten
Nachdem in den letzten 10 Jahren unzählige Studien das Licht der Öffentlichkeit erreichten, die natürlichem Cannabis eine Schmerzlinderung auch in Fällen zusprachen, wo Morphine nicht mehr helfen, setzt sich der ÖHV für eine rasche Entkriminalisierung von Hanf als Schmerzmittel ein.
Nach Ansicht des ÖHV und von Menschenrechtsexperten stellt die Kriminalisierung von Patienten wider der wissenschaftlichen Erkenntnisse der jüngeren Vergangenheit, den Tatbestand der Folter dar. „Nichts ist schlimmer für einen Kranken als das Verbot einer wirksamen Medizin auf Basis einer veralteten Betrachtung von Cannabis. Wir setzen uns dafür ein, die Schmerzen von Menschen mit einer Substanz, die als häufigste ‘Nebenwirkung’ ein Lächeln bei Schmerzpatienten auslöst, sofort zu entkriminalisieren. Modernen Erkennntissen zufolge gibt es wenige Medikamente, die so ein günstiges Wirkungs-Nebenwirkungs-Verhältnis wie Hanf haben“, sagte Rosse.
Bisher wurden über 250 Krankheitsbilder identifiziert, bei denen natürliches Cannabis zum Therapeutikum erster Wahl zählt.
Nach Schätzungen des ÖHV konsumieren in Österreich 500.000 Menschen regelmässig Cannabis. Eine weitere halbe Million hat sich bei Selbstversuchen schon davon überzeugt, dass Cannabis nicht gefährlich ist und zu keinen adversen gesundheitlichen Reaktionen führt.
Österreichischer Hanfverband (ÖHV)
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