Pressemitteilung
[Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit.>article112]
Wuppertal, 03.02.2010
Nicht nur der Polizeichef – auch Eltern fordern die Legalisierung von Cannabis!
Seit einigen Tagen überschlagen sich die Meldungen zu den Äußerungen des Polizeipräsidenten von Münster, Herrn Hubert Wimber, zur Drogenpolitik. Vor allem geht es hier um die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten, die Herr Hubert Wimber zu Recht in Frage stellt.
Der Krieg gegen die Drogen ist verloren und war von Beginn völlig sinnlos. Eine Drogenpolitik, die Repression immer noch an die erste Stelle aller Bemühungen setzt, hat total versagt. Erfreulich ist, dass die Gewerkschaftskollegen der GdP sich hinter Herrn Wimper stellen. Es waren schon einmal Polizeipräsidenten, die durch ihre öffentliche Meinung (Spiegel Nr.5/1997) eine fortschrittliche Drogenpolitik forderten. Vor 13 Jahren ging es um die Heroinvergabe an „sogenannte“ Schwerstabhängige.
Wir, Eltern und Angehörige des Bundesverbandes für akzeptierende Drogenarbeit, fordern schon seit fast 20 Jahren die Legalisierung von Cannabis. Hier schwebt uns ein ähnliches Konzept wie in Holland vor. Allerdings erstaunt uns die Aussage der GdP-Vertreter, das auf dem heutigen Markt befindliche Cannabis hätte einen wesentlich höhere berauschende Wirkung. Dieser Aussage widerspricht die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen in Lissabon (nachzulesen in allen Berichten der letzten Jahre).
Dass der Deutsche Hanfverband den Brief des Polizeipräsidenten ohne sein Einverständnis im Internet veröffentlich hat, möge dieser bitte verzeihen. Denn was nutzt es, wenn man alles nur im stillen Kämmerlein bespricht gemäß dem Motto: man darf alles sagen, Hauptsache es hört keiner.
Danke Herr Wimber für ihren Mut!
Jürgen Heimchen, Vorsitzender