Über 70 Tote und über 700 Verhaftungen sind bisher die Statistik im jetzt offen und militärisch geführten Kampf gegen die Drogen auf Jamaika. Die ersten Menschen verhungern in ihren Häusern, da sie nicht auf die Strassen dürfen/können.
Jamaika: Zahl der Toten steigt, vermeldet die junge Welt:
Kingston. Einem offiziellen Polizeibericht zufolge sind bei den Unruhen in der jamaikanischen Hauptstadt weit mehr Menschen ums Leben gekommen, als bisher zugegeben wurde. Die Sicherheitskräfte bestätigten am Donnerstag den Tod von mindestens 73 Menschen. 300 Menschen seien verhaftet worden, unter ihnen zahlreiche Jugendliche, die den Unternehmer Christopher Coke unterstützt hatten, dessen Auslieferung wegen Drogendelikten die USA beantragt haben.
Tote im Krieg gegen die Drogen auf Jamaika (von Facebook, http://www.facebook.com/album.php?aid=140252&id=638964158 )
Tagesschau vom 25.5.2010 über die Ereignisse:
“Für das Justizministerium der USA ist dieser Mann einer der gefährlichsten Drogen- und Waffenhändler der Welt. Es hat bereits vor neun Monaten einen Auslieferungsantrag gestellt, dem jamaikanische Richter in der letzten Woche statt gaben.” [..]
“Jamaikas Ministerpräsident Bruce Golding, der in Tivoli Gardens einen starken Wähler-Rückhalt hat, ließ das Auslieferungsbegehren neun Monate schmoren. Erst jetzt wurde der innenpolitische Druck auf ihn so stark, dass er den Antrag doch der Justiz übergab. Der umkämpfte Drogenboss Coke hat in dem Viertel nämlich nicht nur seine Gang hinter sich, sondern auch Teile der Bevölkerung. Wie ein Patriarch übernimmt er soziale Aufgaben, die der Staat vernachlässigt: Er bezahlt armen Kindern das Schulgeld, verteilt Lebensmittel, schlichtet Streitigkeiten. Ein skrupelloser Robin Hood im Drogenzeitalter.”