Der Global Marijuana March (GMM) ist ein vom US-amerikanischen Legalisierungsaktivisten Dana Beal 1998 ins Leben gerufener weltweiter Aktionstag für ein Ende des Cannabisverbotes und ein Ende des Drogenkrieges. Ziel des GMM ist es, Anfang Mai Millionen Menschen aus aller Welt durch „zeitgleiche“ Demonstrationen, Konferenzen, Festivals und weitere Events zum Thema Hanf gemeinsam unter der Überschrift „Worldwide“ oder „Global Marijuana March“ (GMM) bzw. „Million Marijuana March“ (MMM) zu vereinen. Dieses Jahr wird der GMM am Samstag, 3. Mai 2014 stattfinden. Die Berliner machen ihre Demo erst am 10. Mai, da viele hauptstädtische Aktivisten am ersten GMM-Samstag in anderen Orten präsent sein werden.
Menschenrechte und Freiheit auch für Kiffer
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 gehört zu den Grundlagen moderner freiheitlich demokratischer Rechtsstaaten. Die Erklärung ist vom Gedankengut der Aufklärung geprägt. So heißt es in Artikel IV:
„Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Grenzen, die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss ebendieser Rechte sichern. Diese Grenzen können nur durch das Gesetz bestimmt werden.“
Und in Artikel V heißt es:
„Das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden. Alles, was durch das Gesetz nicht verboten ist, darf nicht verhindert werden, und niemand kann gezwungen werden zu tun, was es nicht befiehlt.“
Der Genuss psychotrop wirkender Substanzen (sprich: die Seele bewegend) wie Cannabis beeinträchtigt die Rechtsgüter anderer Menschen nicht und darf deshalb aus ethischer Sicht auch nicht strafbewehrt sein. Dazu gehören auch Vorbereitungshandlungen wie der Anbau, Erwerb und Besitz. Jeder muss auf seine Art genießen können. Und niemand darf, solange der Genuss nicht auf Kosten oder zu Lasten anderer erfolgt, ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören.
Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verstößt in gravierender Weise gegen dieses Grundprinzip der Menschen- und Bürgerrechte, die jedem die Freiheit einräumen, all das zu tun, was keinem anderen schadet. Jeder der gegen diesen Verstoß und für die freie Wahl des Genusses demonstrieren will, ist aufgerufen, sich an einem GMM zu beteiligen.
Cannabis als Medizin
Die Verwendung von Cannabis als Arzneimittel hat eine jahrtausendealte Tradition. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verschwanden jedoch Cannabispräparate vom Markt, weil die Pharmaindustrie moderne standardisierte Präparate anbot, die angeblich mit weniger Nebenwirkungen behaftet waren als Cannabis. Zudem verhinderten rechtliche Einschränkungen aufgrund der behaupteten Gefährlichkeit von Cannabis als Rauschmittel die medizinische Verwendung.
Die pharmakologischen Wirkungen von Cannabis sind in jüngster Zeit jedoch wieder stark in den Fokus der medizinischen Forschung gerückt. Verantwortlich für die Wirkungen sind Inhaltsstoffe die als Cannabinoide bezeichnet werden; allen voran das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und das Cannabidiol (CBD). Gut dokumentiert und nachgewiesen ist die Wirksamkeit des Cannabis bei Übelkeit, Erbrechen, und Kachexie. Viele Studien weisen darauf hin, dass ein großes arzneiliches Potential in der Schmerztherapie, bei Depressionen und bei vielen Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise multipler Sklerose und Morbus Crohn vorliegt.
Cannabis und seine Wirkstoffe sind in den Anlagen des BtMG aufgelistet. Aufgabe des des BtMG ist es eigentlich, den Verkehr mit Betäubungsmitteln zum Wohle und gemäß den Bedürfnissen der Patienten zu regeln. Doch für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) scheint das BtMG in erster Linie ein Gesetz zur „Verhinderung des Verkehrs mit Betäubungsmitteln“ zu sein. Offensichtlich wird beim BfArM die Verbotskultur (besser: Verbotsunkultur) höher bewertet als das Wohl der Patienten. Dr. Franjo Grotenhermen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin IACM), erklärte hierzu: „Es ist beschämend für ein zivilisiertes Land, dass es für diese Patienten keine andere Lösung findet, als sie wie Verbrecher zu behandeln und ins Gefängnis zu werfen.“ – IACM-News vom 18. August 2007
Die Prohibitionspolitik in der Bundesrepublik Deutschland nimmt Elend und Tod Schwerkranker billigend in Kauf und zeigt damit ihr wahres unmenschliches Gesicht – im vielfachen Leid der Schmerz-, Krebs-, AIDS- oder MS-Patienten zeigt sich, dass die deutsche Drogenpolitik weit mehr von Sadismus als von Recht und Ethik geprägt ist. Weshalb gegen solche staatliche Rechtswidrigkeit nicht schnell und nachhaltig gerichtlicher Rechtsschutz mobilisiert werden kann, ist unerklärlich. Am GMM wird gegen diese unmenschliche und rechtswidrige Politik demonstriert und gefordert, dass natürliches Cannabis für Patienten als Medizin zugelassen wird.
GMM-Events am Samstag, 3. Mai 2014
[Bremen
>https://www.facebook.com/events/1476284392588177/]
3. Mai 2014, 12 Uhr, Hauptbahnhof
[Dortmund
>https://www.facebook.com/events/268233083352524/]
[3. Mai 2014, 15:15 Uhr, Kampstraße Dortmund
>http://www.global-marijuana-march-dortmund.de/]
[Dresden
>https://www.facebook.com/events/250849675089589/]
[3. Mai 2014, 14 Uhr, Alaunplatz
>http://gmm-dresden.de/]
[Erlangen
>https://www.facebook.com/events/1446343808917328/]
3. Mai 2014, 15 Uhr, Martin Luther Platz
[Frankfurt am Main
>https://www.facebook.com/events/693777217323536/]
3. Mai 2014, 14 Uhr, Willy Brandt Platz
[Hannover
>https://www.facebook.com/events/247644688750316/]
[3. Mai 2014, 14 Uhr, Opernplatz
>http://ottmob.chillenodergrillen.de/]
[Heidelberg
>https://www.facebook.com/events/257496564407433/]
3. Mai 2014, 13 Uhr, Stadtbücherei
[Kempten:
>https://www.facebook.com/GMMKempten]
03.Mai 13:30 Uhr Hauptbahnhof
[Köln
>https://www.facebook.com/events/1425895990987091/]
3. Mai 2014, 14 Uhr, Bahnhof Köln Messe / Deutz
[München
>https://www.facebook.com/events/217621305095457/]
3. Mai 2014, 13 Uhr, Sendlinger Tor Platz
[Plauen
>https://www.facebook.com/events/281932368640197/]
3. Mai 2014, 14 Uhr, Großer Parkplatz am oberen Bahnhof
[Ulm
>https://www.facebook.com/events/199640103565489/]
3. Mai 2014, 13:30 Uhr, Ecke Hirschstraße / Glöcklerstraße
[Wuppertal
>https://www.facebook.com/events/633527606695797/]
3. Mai 2014, 13:30, vor den City Arkaden, Alte Freiheit 9
[Würzburg
>https://www.facebook.com/events/407810706030360/]
3. Mai 2014, 15 Uhr, Hauptbahnhof
GMM-Aktion am Sonntag, 4. Mai 2014
04.Mai 12:00 Uhr Desi / Brückenstraße 23
GMM-Aktion am Samstag, 10. Mai 2014
10. Mai 2014, 14 Uhr, Volkspark Hasenheide
[Vom Dealer zum Coffeeshop
>https://www.facebook.com/events/623091114431417/]
Die Berliner Demonstration zum Global Marihuana March (GMM) 2014 startet am 10. Mai um 14 Uhr am bekannten Cannabisschwarzmarkt Hasenheide und wird am nicht weniger berüchtigten Drogenumschlagplatz Görlitzer Park mit einer Abschlusskundgebung enden. Der Görlitzer Park wurde laut Organisatoren als Ziel gewählt, um dem Coffeeshop-Antrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg Nachdruck zu verleihen. Die Demonstraten sehen in der Errichtung von Coffeeshops einen sinnvollen Schritt in Richtung Schadensminderung.
Alle freiheitsliebenden Menschen sind hiermit aufgerufen, an den angemeldeten Demonstrationen teilzunehmen!